Ihr Körper ist ein echtes Wunderwerk – bis er anfängt, Warnsignale zu senden. Die Leber, unser stiller Held, arbeitet oft jahrelang im Verborgenen, bis erste Symptome einer Leberzirrhose auftreten. Doch was bedeutet das eigentlich? Kurz gesagt: Die Lebererkrankung führt dazu, dass gesundes Lebergewebe allmählich vernarbt.

Die Ursachen? Häufig sind Alkohol, chronische Infektionen oder Stoffwechselstörungen dafür verantwortlich. Und das Problem? Die Erkrankung bleibt lange unbemerkt. Eine Leberzirrhose entwickelt sich oft schleichend. Erste Symptome wie Müdigkeit oder Gewichtsverlust können bereits früh auftreten. Kritische Folgeprobleme wie starke Blutungen (Hämorrhagien) oder Leberversagen treten meist erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Deshalb ist es so wichtig, erste Anzeichen zu erkennen – bevor es zum Endstadium kommt.

Hauptsymptome der Leberzirrhose

Anfangs gibt sich die Leberzirrhose oft harmlos – ein bisschen Müdigkeit, gelegentlich Übelkeit, vielleicht ein aufgeblähter Magen. Doch im Verlauf zeigen sich deutlichere Anzeichen. Die Haut kann einen gelblichen Ton annehmen – typisch für Gelbsucht, ein Hinweis darauf, dass die Leber das Blut nicht mehr richtig entgiftet. Dazu kommen Juckreiz, Gewichtsverlust und Muskelschwäche.

Später treten ernstere Beschwerden auf: Da die Leber das Gleichgewicht der Flüssigkeiten nicht mehr regulieren kann, kommt es zu Aszites – einer starken Schwellung des Bauchs und einem Spannungsgefühl.

Nicht alle Symptome der Leberzirrhose sind sofort erkennbar. Manche Betroffene reagieren empfindlicher auf Medikamente, da die Leber sie schlechter abbaut. Auch hormonelle Störungen treten auf – Männer entwickeln Brustwachstum, Frauen unregelmäßige Zyklen. Selbst kleine Verletzungen führen schneller zu blauen Flecken, weil das Blut schlechter gerinnt.

Durch den erhöhten Druck in der Pfortader (portale Hypertension) können sich Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) bilden. Diese können mit zunehmender Größe ein hohes Blutungsrisiko darstellen. Auch das Gehirn leidet – bei einer Enzephalopathie kommt es zu Konzentrationsproblemen, Verwirrung oder sogar zu Bewusstseinsstörungen. Wer solche Symptome bemerkt, sollte unbedingt handeln.

Da die Leber an der Verdauung beteiligt ist, kann eine Leberzirrhose auch den Magen beeinträchtigen – Übelkeit, Völlegefühl oder Unverträglichkeiten sind häufige Symptome. Zudem treten oft Störungen des Stoffwechsels auf, da die Leber Nährstoffe nicht mehr richtig verarbeitet. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto deutlicher werden die Symptome einer schweren Leberzirrhose sichtbar.

Symptome der Leberzirrhose im Krankheitsverlauf

Stadium der Leberzirrhose Häufige Symptome
Frühes Stadium Müdigkeit, Übelkeit, leichter Juckreiz
Fortgeschritten Gelbsucht, Wassereinlagerungen, Konzentrationsprobleme
Spätes Stadium Hämorrhagien, Verwirrtheit, starke Magenbeschwerden

Schwere Symptome und Komplikationen

Wenn die Lebererkrankung fortschreitet, wird es richtig brenzlig. Der Körper kann Gifte nicht mehr abbauen, wodurch die Enzephalopathie entsteht – Betroffene wirken verwirrt, vergesslich oder benommen. Manche erleben sogar Halluzinationen. Gleichzeitig steigt das Risiko für innere Blutungen, weil die Pfortader überlastet ist und sich in der Speiseröhre gefährliche Krampfadern bilden. Reißen sie, kann das lebensgefährlich werden.

Auch im Bauchraum macht sich die Zirrhose bemerkbar: Zu den Symptomen gehört Aszites, eine extreme Wasseransammlung, die den Bauch anschwellen lässt und auf Organe drückt.

Durch die geschwächte Immunabwehr treten Infektionen gehäuft auf. Zudem treten bei Leberzirrhose oft kleine, rote, spinnenförmige Gefäßveränderungen auf der Haut auf (Spider Naevi), verursacht durch eine veränderte Hormonregulation.

Eine Leberzirrhose kann nicht geheilt werden, aber ihr Fortschreiten lässt sich in frühen Stadien oft verlangsamen. Eine Lebertransplantation wird in Erwägung gezogen, wenn schwere Komplikationen auftreten und andere Behandlungen nicht mehr wirksam sind.

Wenn eine Leberzirrhose fortgeschritten ist, können lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. Ein bakterieller Infekt im Bauchraum kann sich rasant entwickeln und zu einer Sepsis führen. Durch die geschwächte Leber kommt es häufiger zu Vergiftungen im Körper, die das Bewusstsein trüben. Besonders tückisch: Manche schweren Leberschädigungen verursachen zunächst kaum Symptome – bis es für eine effektive Behandlung fast zu spät ist.

Medizinische Behandlung und Therapieansätze

Eine geschädigte Leber heilt sich leider nicht von selbst – aber mit der richtigen Behandlung lässt sich der Verlauf verlangsamen. Das erste Gebot: Die Ursache finden und stoppen! Ist Alkohol der Auslöser, heißt es konsequent verzichten. Bei anderen Ursachen, wie chronischen Infektionen, kommen gezielte Medikamente ins Spiel.

Um Beschwerden zu lindern, setzen Ärztinnen und Ärzte auf entwässernde Mittel gegen Aszites und Maßnahmen zur Vorbeugung von Hämorrhagien in der Speiseröhre.

Eine angepasste Eiweißzufuhr ist wichtig bei Leberzirrhose. Statt einer generellen Eiweißreduktion wird heute oft eine vermehrte Zufuhr pflanzlicher Proteine empfohlen, da diese besser vertragen werden und helfen, Muskelabbau zu verhindern.

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Doch wenn die Leberzirrhose zu weit fortgeschritten und im Endstadium ist, bleibt oft nur eine Lebertransplantation. Entscheidend ist, Symptome früh zu erkennen – denn je früher gehandelt wird, desto besser sind die Chancen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.