Magnesium ist ein essenzielles Mineral, das an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Doch während ein Magnesiummangel gesundheitliche Probleme verursachen kann, kann auch eine übermäßige Zufuhr negative Folgen haben. Besonders bei hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln kann es schnell zu einer Überdosierung kommen, da der Körper überschüssiges Magnesium nicht mehr ausreichend ausscheiden kann.
Doch woran merkt man eigentlich, dass man zu viel Magnesium aufgenommen hat? Und was passiert, wenn der Magnesiumwert dauerhaft zu hoch ist? Hier erfahren Sie, welche Symptome auf einen Magnesiumüberschuss hindeuten und wann es Zeit ist, etwas herunterzuschrauben.
Frühe Symptome einer Magnesiumüberdosierung
Eines der ersten Anzeichen für zu viel Magnesium ist der Darm, der sich deutlich bemerkbar macht. Osmotischer Durchfall kann ein erstes Symptom einer erhöhten Magnesiumzufuhr sein, da überschüssiges Magnesium – insbesondere in bestimmten Verbindungen wie Magnesiumoxid oder Magnesiumsulfat – Wasser im Darm bindet und den Stuhlgang beeinflusst. Der Verdauungstrakt reagiert mit erhöhter Ausscheidung, was unangenehm werden und zu einem echten Elektrolytproblem führen kann. Zusätzlich kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen, da übermäßige Mengen den Magen reizen und Unwohlsein hervorrufen können.
Neben Verdauungsproblemen können sich auch Symptome wie Müdigkeit und Erschöpfung bemerkbar machen. Magnesium wirkt entspannend auf die Muskulatur und das Nervensystem. Bei einer Überdosis kann dies zu Muskelschwäche und verstärkter Müdigkeit führen. Ein hoher Magnesiumspiegel kann blutdrucksenkende Effekte haben. In seltenen Fällen kann dies zu Symptomen wie Schwindel oder Kreislaufproblemen führen, vornehmlich wenn bereits niedriger Blutdruck vorliegt.
Auch erste neurologische Symptome können auftreten. Magnesium beeinflusst die Nervenleitung. Eine übermäßige Einnahme kann daher zu Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühlen) in Händen und Füßen führen. Zudem können kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsprobleme oder Benommenheit auftreten.
Fortgeschrittene Symptome einer übermäßigen Magnesiumaufnahme
Wenn der Magnesiumüberschuss weiter anhält, kann es zu Muskelschwäche und Muskelproblemen kommen. Während Magnesium für die Muskelarbeit unerlässlich ist, kann zu viel davon das Gegenteil bewirken und zu Schwäche oder einer verzögerten Reaktion der Muskeln führen. In manchen Fällen treten auch Muskelzuckungen oder eine eingeschränkte Muskelkontrolle auf.
Ein mögliches Symptom kann ein absinkender Blutdruck sein, der sich auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Bei sehr hohen Werten, insbesondere bei Niereninsuffizienz, kann es zu Herzrhythmusstörungen oder einer verlangsamten Herzfrequenz kommen. Zudem kann sich ein Überschuss an Magnesium auf das Nervensystem auswirken, sodass Reflexe träger werden und Symptome wie Verwirrtheit, verlangsamte Reflexe und Benommenheit auftreten. Manche Betroffene fühlen sich, als wären sie „wie in Watte gepackt“.
Schwere Folgen eines zu hohen Magnesiumspiegels
Eine Hypermagnesiämie tritt primär bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion auf, da die Ausscheidung von Magnesium dann reduziert ist. Dies kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen sowie neurologischen Beeinträchtigungen führen.
Zudem kann zu viel Magnesium den Elektrolythaushalt durcheinanderbringen, indem es das Gleichgewicht mit anderen Mineralstoffen wie Kalzium und Kalium stört, was wiederum weitere Beschwerden und Symptome auslösen kann. In außergewöhnlichen Fällen kann eine extreme Magnesiumüberdosierung schwere Herzprobleme bis zu einem Herzstillstand verursachen.
Der Körper reguliert den Magnesiumhaushalt über die Nieren. Bei gesunden Menschen wird ein Überschuss über den Urin ausgeschieden. Ist die Funktion der Nieren jedoch eingeschränkt oder liegen andere Erkrankungen vor, kann es zu einer Anreicherung im Blut kommen, was schwerwiegende Folgen haben kann.
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Frühe Symptome:
- Osmotischer Durchfall
- Übelkeit und Erbrechen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Muskelschwäche
- Schwindel oder Kreislaufprobleme (bei niedrigem Blutdruck)
- Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühle)
- Konzentrationsprobleme oder Benommenheit
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Fortgeschrittene Symptome:
- Verstärkte Muskelschwäche
- Muskelzuckungen oder eingeschränkte Muskelkontrolle
- Absinkender Blutdruck
- Herzrhythmusstörungen oder verlangsamte Herzfrequenz (besonders bei Niereninsuffizienz)
- Verwirrtheit
- Verlangsamte Reflexe
- Benommenheit ("wie in Watte gepackt")
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Schwere Folgen:
- Hypermagnesiämie (primär bei eingeschränkter Nierenfunktion)
- Störung des Elektrolythaushalts (Ungleichgewicht mit Kalzium und Kalium)
- Schwere Herzprobleme bis hin zum Herzstillstand (in extremen Fällen)
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Wann sollten Sie zum Arzt?
- Starker Durchfall
- Anhaltendes Schwächegefühl
- Störungen des Herzrhythmus
Hauptursachen und Risikofaktoren für eine Magnesiumüberdosierung
Ein häufiger Grund für eine Intoxikation ist die zu hohe Einnahme durch Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente. Wer seinen Tagesbedarf an Magnesium übermäßig genau abdecken will, greift oft zu Magnesiumpräparaten, doch gerade hochdosierte Produkte erhöhen das Risiko einer Überdosierung erheblich.
Um dieses Risiko zu minimieren, gibt es Richtwerte für sichere Magnesiummengen. Der empfohlene Magnesiumbedarf beträgt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) 300 Milligramm für Frauen und 350 Milligramm für Männer pro Tag. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) rät dazu, aus Nahrungsergänzungsmitteln nicht mehr als 250 mg täglich aufzunehmen, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Magnesium kann gesundheitliche Risiken bergen. Eine falsche Dosierung kann sowohl zu einer Überversorgung als auch zu einer Unterversorgung führen. Besonders Menschen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion sollten ihre Einnahme mit einem Arzt abstimmen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann eine langfristige Überdosierung die Knochen und das Blut beeinflussen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, auf eine ausgeglichene Ernährung zu achten und Magnesiumpräparate nur gezielt einzusetzen.
Nicht nur ein Überschuss, sondern auch ein Mangel an Magnesium kann Symptome verursachen. Eine ausgewogene Nahrung mit magnesiumreichen Lebensmitteln hilft, den Bedarf zu decken. Magnesium ist in vielen Lebensmitteln enthalten, aber die Aufnahme über die Nahrung variiert.
Lebensmittel | Magnesiumgehalt (Milligramm je 100 g) | Magnesiumreich oder arm? |
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Kürbiskerne | 400 mg | reich an Magnesium |
Mandeln | 270 mg | reich an Magnesium |
Spinat | 80 mg | reich an Magnesium |
Vollkornbrot | 80 mg | gute Quelle für Magnesium |
Bananen | 30 mg | arm an Magnesium |
Weißbrot | 10 mg | arm an Magnesium |
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn starker Durchfall, anhaltendes Schwächegefühl oder Störungen des Herzrhythmus auftreten, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren. Diese Symptome deuten darauf hin, dass zu viel Magnesium eingenommen wurde und medizinische Hilfe erforderlich ist. Ein Bluttest kann Klarheit darüber geben, ob eine Überdosis vorliegt. Falls das Magnesium tatsächlich erhöht ist, wird der Arzt eine gezielte Behandlung empfehlen – in vielen Fällen reicht es schon aus, die Magnesiumzufuhr zu reduzieren.
Sowohl eine Magnesiumüberdosierung als auch ein Magnesiummangel können vermieden werden, indem man die empfohlene Zufuhr einhält und hochdosierte Präparate nur nach ärztlicher Rücksprache einnimmt. Wer auf die Signale seines Körpers achtet und eine ausgewogene Ernährung bevorzugt, minimiert das Risiko für negative Nebenwirkungen.